OUTERNATIONAL
#23
“The good in people, I guess”
Interview with Rasha Nahas
OUTERNATIONAL
#22
Die Verweigerung, zu begrenzen, was Leben sein kann
Komponist Jessie Cox über multidimensionale Räume, Kreolität, Opazität, Gärten und Pop
»Künstler*innen sind für den spirituellen Körper zuständig.«
Monthati Masebe über Klangheilung, indigene Instrumente und kollektives Komponieren
It is »music washing«, we would say
The political scientist and activist Françoise Vergès about »creolization«, the traditional music from La Réunion and why it’s impossible to decolonize a museum
OUTERNATIONAL
#21
»Das ist meine Art zu kämpfen«
Yalda Zamani im Interview.
»It’s a forgotten complexity«
Arshia Samsaminia and Nikolaus Schlierf on microtonal archaeology.
Rest is Resistance
Hannah Schmidt über die Sleepover-Performance »Pariyestan«.
OUTERNATIONAL
#20
»Das, was ich mache, ist für viele ein absolutes No-Go.
Die Komponistin, Klangkünstlerin und Tonmeisterin Rojin Sharafi über Psychoanalyse, das Musikstudium, den Mix verschiedener Stile und das ideale Publikum.
»Sorry, jetzt wird es etwas dunkel«
Ein Gespräch mit Aida Shirazi über das Verhältnis zur Poesie, über Schubladen – und über den Tod.
OUTERNATIONAL
#19
Kunst als reale Heilung
Die ukrainische Sängerin Mariana Sadovska im Interview.
OUTERNATIONAL
#18
Totenwache
Ein Gespräch mit Memory Biwa nd Robert Machiri (»Listening At Pungwe«).
Es gibt Schwarze Komponist*innen in der Zukunft.
Eine weitreichende Diskussion über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der zeitgenössischen Musik.
Ein Paralleluniversum
Eine Playlist von Cedrik Fermont.
OUTERNATIONAL
#17
»Ich mache keine Music for Airports, sondern Musik für TXL!«
Emeka Ogboh über seine Klanginstallationen am Flughafen TXL und im Berliner Berghain, den Sound von Lagos und die Stille von Berlin, die ihn nicht schlafen lässt.
»By my own, but not alone«
Ein Porträt der Klangkünstlerin Elsa M’Bala.
OUTERNATIONAL
#16
Postmigrantische Musik
Am 1. Mai sprachen beim Symposium »Spalten, Teilen« vom Tonlagen Festival Hellerau Kübra Gümüşay, Max Czollek, Ketan Bhatti, Jessie Cox und Cymin Samawatie über den postmigrantischen Diskurs in der zeitgenössischen Musik. Philipp Rhensius reflektiert die Thematik ausgelöst von der Diskussion in einem persönlichen Essay.
OUTERNATIONAL
#15
besser missverstehen.
Wie kann man sich musikalisch mit dem kolonialen Erbe des Forschers Ludwig Leichhardt und seinem Blick auf den nördlichsten Zipfel Australiens auseinandersetzen? Mit Kirsten Reese und Erkki Veltheim.
OUTERNATIONAL
#14
Acht schwierige Schritte zur Dekolonisation der Neuen Musik.
Ein Essay des Komponisten und Musikwissenschaftlers George E. Lewis.
OUTERNATIONAL
#13
»Damit wollte ich mich nicht abfinden.«
Ein Porträt der Sängerin und Oud-Spielerin Kamilya Jubran.
OUTERNATIONAL
#12
»Meine Musik wird selten exotisiert.«
Der Lyra-Spieler und Komponist Sokratis Sinopoulos im Interview.
»Man repräsentiert nur sich selbst.«
Ein Porträt des Trios Chemirani von Arnaud Robert.
»Niemand kann irgendwem eine Stimme geben.«
Golnar Shahyar über die Musikalität verschiedener Sprachen und die Diversifizierung des Musikbetriebs.
OUTERNATIONAL
#11
»Ich liebe es, inmitten der Musik zu sein.«
Der Komponist Yannis Kyriakides zeigt, wie das Nichtwissen klingt.
Der Komponist Yannis Kyriakides hat für das Outernational-Projekt beim Rainy-Days-Festival in Luxemburg ein Werk komponiert, in dem es um das Nichtwissen geht. Musiker:innen unterschiedlicher Traditionen und mit verschiedenen persönlichen Geschichten interpretieren darin einen Text eines griechischen Philosophen. Es ist nicht das erste Mal, dass Kyriakides Text und Musik auf eine besondere Art und Weise verschmelzen lässt – auf ihn übt diese Kombination seit Jahren eine große Faszination aus. Wie das Nichtwissen klingt, mit welcher Musik er aufgewachsen ist und was er über das traditionelle Konzerterlebnis denkt, erzählt er im Interview.
OUTERNATIONAL
#10
nebeneinander, seitlich, unendlich
Wendy M. K. Shaw über kulturellen Wandel durch Zeitreisen in die Vergangenheit, die Verbindung von Hören und Sehen und darüber, wie islamisches Ornament der Dekolonisierung von Musik dienen kann.
Andere Wesen im Klang
Timothy Morton, Kunst und die ökologische Krise.
Timothy Morton schreibt Ökologiekritik als Popliteratur und gilt als Star unter den neuen Philosoph:innen. Sein Denken ist musikalisch geprägt, enge Zusammenarbeiten verbinden ihn mit Björk, Laurie Anderson und Jennifer Walshe. Mit Blick auf die ökologische Krise sagt er, dass nicht Daten und Faktoide unser Denken verändern können. Stattdessen begreift er die Kunst als Instrument für Transformationen – ob mit Blick auf den Klimawandel oder die Dekolonisierung unseres Denkens.
OUTERNATIONAL
#9
Keine schnellen Antworten
Perkussionist Mohammad Reza Mortazavi im Porträt
Rhythmus ist alles. Er prägt das gesamte Leben auf der Erde mit ihrem Zyklus aus Tag und Nacht und das Leben aller Menschen, in dem es überall wiederkehrende Muster zu entdecken gibt. Rhythmen können Menschen konditionieren, zu bestimmten Zeiten zu arbeiten und zu schlafen, aber sie können auch befreiend sein, etwa, wenn sie die üblichen Pfade verlassen und Raum und Zeit neu verschieben – und so die Wahrnehmung völlig neu justieren. Diesen Zustand löst die Musik des Berliner Musikers und Komponisten Mohammad Reza Mortazavi aus.
OUTERNATIONAL
#8
OUTERNATIONAL
#7
Wissen in Klang
Das bolivianische Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos im Portrait.
Seit März sitzen 25 junge Musiker:innen aus Bolivien im Alter von 17–35 Jahren in Brandenburg fest. Eigentlich hätten die Mitglieder des 1980 gegründeten Experimentalorchesters für indigene Instrumente in Rheinsberg für die Eröffnung der MärzMusik proben sollen, für ein gemeinsames Projekt mit dem phønix Ensemble. Dann kam Corona und das Schloss wurde für die jungen Bolivianer:innen vorerst zur Sackgasse. Wann sie den Rückflug nach La Paz antreten können, steht noch in den Sternen. Zeit für ein Porträt eines in jeder Hinsicht revolutionären Orchesters.
OUTERNATIONAL
#6
Die Stille des Anderen
Elshan Ghasimi im Portrait.
Die Komponistin und Tar-Virtuosin Elshan Ghasimi gehört zu den wenigen Meisterinnen klassischer, persischer Musik weltweit. Vor drei Jahren kam sie aus Teheran nach Berlin. Sie arbeitet genreübergreifend und setzt sich für den Dialog von persischen und europäischen Musiktraditionen ein. Ein Portrait.
Short Facts & Love
Die Tar
Die Langhalslaute Tar ist ein wichtiges Instrument in der klassischen persischen Kunstmusik. Das persische Wort ›tār‹ bedeutet ›Saite‹. Eine etymologische Verwandtschaft besteht zur indischen Sitar und möglicherweise über Griechisch ›kithara‹ auch zur Gitarre. Das Zupfinstrument ist bekannt für seinen zwischentonreichen, vibrierenden und metallischen Klang. Die Tar wird im Ensemble gespielt, ist aber auch als Soloinstrument populär. Die Tar hat einen doppelbäuchigen Resonanzkörper, der in der Regel aus dem harten Holz des Maulbeerbaumes hergestellt wird. Bespannt ist das Instrument mit einer dünnen Membran aus Lammhaut. Das Griffbrett hat sechs Saiten und 25 Bünde. Gespielt wird es mit einem kleinen Messingplektrum, das meist in Bienenwachs gefasst ist. Die Tar wird neben dem Iran auch in anderen vorder- und zentralasiatischen Ländern wie Aserbaidschan, Georgien und Armenien gespielt. Dort findet man eine leicht unterschiedliche Bauvariante, die kaukasische Tar. (Text: JMH Schindele)
Ohne Labels
Die Gründerinnen der Iranian Female Composer Association im Interview.
Was bedeutet es, eine iranische Komponistin zu sein? Anahita Abbasi, Niloufar Nourbakhsh, und Aida Shirazi wurden alle zwischen 1985 und 1992 geboren, leben heute in den USA und gehören zu den ersten Frauen aus dem Iran, die sich trotz vieler Hindernisse im Geburtsland und auf internationaler Ebene – etwa den strengen Sanktionen und Trumps Travel Ban – eine erfolgreiche Karriere als Komponistinnen aufgebaut haben und davon leben können. Und sie haben eine Vision: 2017 gründeten sie den Verein IFCA – Iranian Female Composers Association, ein Netzwerk, dass sich für iranische Komponistinnen einsetzt.
OUTERNATIONAL
#5
Wie klingt Kolonialismus?
meLê yamomo im Interview.
»Geräusche sind Berührungen«, sagt der Performer und Wissenschaftler meLê yamomo im Rahmen seiner Performance Echoing Europe – postcolonial reverberations im Ballhaus Naunynstraße. »Das Trommelfell wird von Schallwellen getroffen, wenn wir hören.« Doch wo ist die Grenze zwischen Musik und Geräusch? Und wer entscheidet darüber, ob das, was wir hören, Musik ist? Ein Gespräch über den Sound von Kolonialismus – und einen möglichen Umgang mit Aufnahmen in Berliner Archiven.
Ein Essay in zwei Teilen von Sandeep Bhagwati
Warum die klassische und die zeitgenössische Musikszene hierzulande ihren Platz in der Welt erst noch finden muss – und wie sie das könnte. Nach der Bestandsaufnahme im ersten Teil folgen im zweiten Teil mögliche Ansätze.
OUTERNATIONAL
#4
+++ UPDATE +++ UPDATE +++ UPDATE +++ UPDATE +++
Kunst und Kontrolle
Wie wirken sich die politischen Unruhen auf Hongkonger Musik- und Kulturschaffende aus?
Der Komponist Ken Ueno zu den Protesten in Hongkong und der Erweiterung der Stimme.
Stimmen im Korsett
»In a way I am kind of always protesting«, sagt der Komponist, Sound Artist, Akademiker und Stimmkünstler Ken Ueno. An der Berkeley Universität in San Francisco lehrt er Komposition, in seinen Stimmperformances tritt er selten ohne Megaphon auf und widmet sich neuen Stimmtechniken wie mongolischem Kehlgesang. Derzeit unterrichtet Ueno für ein Jahr Sound Art in Hongkong. Während die Proteste auf den Straßen eskalieren – am Tag unseres Gesprächs wird das Regierungsviertel gestürmt – treten wir einen Schritt zurück.
OUTERNATIONAL
#3
»Wenn du mit Leuten spielst, auf die du dich freust, macht das auch was mit der Musik.«
Musik von PoC und Schwarzen Komponist*innen, gespielt von PoC und Schwarzen Musiker*innen: Das String Archestra entdeckt Werke neu, hinterfragt Musikgeschichte, hebelt rassistische Strukturen im Klassikbetrieb aus – und macht dabei sehr gute Musik.
Aufnahmebesuch bei einem der aufregendsten zeitgenössischen Orchester Europas.
Trickster
Wenn Klänge in Sprache übersetzt werden sollen, flüchtet sie sich meistens in Analogien. Sie klingen wie oder nach etwas, für das es eine Entsprechung in der »Natur« gibt. Doch manchmal ist das fast unmöglich. So wie beim Trickster Orchester, das stilistisch in den Zwischenräumen zu verorten ist. Zwischen Neuer Musik, Klassik, Jazz und Echtzeitmusik. Indem das Orchester den Klängen erspart, nur Metaphern zu sein und ihnen erlaubt, für sich selbst stehen zu können, öffnet es das Gehör. Für ein neues Hören, neue Wahrnehmungen, neue Welten.
OUTERNATIONAL
#2
Mariana Sadovska
About a bird
Die Sängerin und Komponistin Mariana Sadovska gilt als die »ukrainische Björk«. Ein Etikett, das etwas zu fest klebt an einer Künstlerin, die sich jeder Einordnung und Labelung entzieht: Ihr Wirkungsfeld sind jahrhundertealte ukrainische Lieder. »Folklore« sagen die einen, »experimentelle Musik« die anderen. Die Geschichte eines Vogels zwischen den Welten.
So klingt Outernational #2:
Mariana Sadovska
Short Facts & Love
INDISCHES HARMONIUM
Das indische Harmonium stammt traditionell aus Mitteleuropa, wo es als Orgelersatz verwendet wurde, bis es von britischen Missionaren importiert Einzug in die traditionelle, indische Musik erhielt.
Seine Spielweise hat sich dabei kulturell entwickelt, nach der Unabhängigkeit galt die „Missionarsorgel“ dennoch als Zeichen der kolonialen Unterdrückung und wurde von indischen Radiosendern lange Zeit gemieden.
Technisch gehört es zu den Aerophonen: Durch Pedale wird Luft über zwei Schöpfbälge ins Harmonium geblasen und durch das Anschlagen einer Taste im Inneren ein Loch geöffnet, durch das Luft an Metallzungen entlang entweichen kann. Diese geraten durch die Luft ins Schwingen und erzeugen einen Ton, der beliebig lang gehalten werden kann.
OUTERNATIONAL
#1
Derya Yildirim & Taner Akyol
Halk Müziği in Kreuzberg
Was haben die Hamburger Veddel und Kreuzberg gemeinsam? In beiden Vierteln leben mehr Bağlama-Spieler als Fagottisten. Und: Derya Yildirim. Wenn sie nicht mit ihrer Psychedelic-Band Grup Şimşek durch Europa tourt, studiert die Sängerin und Multi-Instrumentalistin heute als Erste und bislang Einzige in Deutschland die anatolische Langhalslaute Bağlama – bei Taner Akyol an der UdK Berlin.
Hezarfen Playlist
Eine kommentierte Playlist zur zeitgenössischen Musik der Türkei vom Hezarfen Ensemble.
ABOUT
Im Mittelpunkt von OUTERNATIONAL stehen Künstler*innen, die sich in ihrer Arbeit mit einer von Klang- und Aufführungstradition geprägten Musiksprache und deren Fortführungen, Hybriden und Kollisionen beschäftigen. Ausgehend von der Perspektive der portraitierten Musikern*innen werden Szenen globaler Musiktraditionen entdeckt, in denen sich Altes und Neues, Tradition und Moderne gegenseitig immer wieder neu befruchten.
Genau wie die Musikszenen, um die es geht, besitzt auch OUTERNATIONAL eine offene Form: Jede Ausgabe wird nach und nach durch weitere Elemente wie Interviews, Playlists, aktuelle Veranstaltungshinweise und Audiomaterial erweitert.
No Identity
Elektronik-Künstler Korhan Erel im Interview über Genre- und Gender-Schubladen und »free improvisation« in Istanbul
DJ Ipek
Ein paar Straßen weiter Richtung Neukölln: Interview mit DJ Ipek über Türküs im Techno
Ein Gespräch mit Asli Erdoğan …
… über Musik, das falsche Leben im Exil und das kulturelle Verstummen in der Türkei.
So klingt Outernational #1:
Short Facts & Love
Bağlama
Die Langhalslaute mit birnenförmigem Bauch, dreichörig bespannt mit 6-7 Saiten, gehört zu den beliebtesten Instrumenten in der Türkei, nicht erst seit sie Atatürk in den 20ern zu einer Art Nationalinstrument ausgerufen hat. Gestimmt wird sie je nach regionalem Stil (die beiden häufigsten: c'c'c—ff—bB und f'f ‚f—bb—c’c), auch die Größe differiert von der cura zur meydan sazı. Über 600 Tonskalen (Makams) bestimmen das mikrotonale Klangbild, ebenso ein metallischer Sound, vor allem seit die ursprünglichen Darmsaiten weitestgehend Stahlsaiten gewichen sind. Verbreitet ist sie als Begleitinstrument der aşıks in der Tradition der jahrhundertealten Volksmusik (Halk Müziği) sowie der zakirs, die sie als »Koran mit Saiten« während alevitischer Rituale spielen. Seit den 60er Jahren werden ihre Bauweise und auch ihre Spieltechniken konstant weiterentwickelt, unter anderem von Arif Sağ, Erdal Erzincan und Erol Parlak, der sich für die Wiederbelebung der polyphonen Nomaden-Spieltechnik einsetzt. Mit Komponisten wie Taner Akyol sichert sie sich gerade ihren Platz in der zeitgenössischen Musik.
OUTERNATIONAL
#23
OUTERNATIONAL
#22
´
Die Verweigerung, zu begrenzen, was Leben sein kann
Komponist Jessie Cox über multidimensionale Räume, Kreolität, Opazität, Gärten und Pop
»Künstler*innen sind für den spirituellen Körper zuständig.«
Monthati Masebe über Klangheilung, indigene Instrumente und kollektives Komponieren
It is »music washing«, we would say
The political scientist and activist Françoise Vergès about »creolization«, the traditional music from La Réunion and why it’s impossible to decolonize a museum
OUTERNATIONAL
#21
»It’s a forgotten complexity«
Arshia Samsaminia and Nikolaus Schlierf on microtonal archaeology.
Rest is Resistance
Hannah Schmidt über die Sleepover-Performance »Pariyestan«.
OUTERNATIONAL
#20
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»Das, was ich mache, ist für viele ein absolutes No-Go.
Die Komponistin, Klangkünstlerin und Tonmeisterin Rojin Sharafi über Psychoanalyse, das Musikstudium, den Mix verschiedener Stile und das ideale Publikum.
»Sorry, jetzt wird es etwas dunkel«
Ein Gespräch mit Aida Shirazi über das Verhältnis zur Poesie, über Schubladen – und über den Tod.
OUTERNATIONAL
#19
OUTERNATIONAL
#18
Es gibt Schwarze Komponist*innen in der Zukunft.
Eine weitreichende Diskussion über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der zeitgenössischen Musik.
OUTERNATIONAL
#17
»Ich mache keine Music for Airports, sondern Musik für TXL!«
Emeka Ogboh über seine Klanginstallationen am Flughafen TXL und im Berliner Berghain, den Sound von Lagos und die Stille von Berlin, die ihn nicht schlafen lässt.
OUTERNATIONAL
#16
Postmigrantische Musik
Am 1. Mai sprachen beim Symposium »Spalten, Teilen« vom Tonlagen Festival Hellerau Kübra Gümüşay, Max Czollek, Ketan Bhatti, Jessie Cox und Cymin Samawatie über den postmigrantischen Diskurs in der zeitgenössischen Musik. Philipp Rhensius reflektiert die Thematik ausgelöst von der Diskussion in einem persönlichen Essay.
OUTERNATIONAL
#15
besser missverstehen
Wie kann man sich musikalisch mit dem kolonialen Erbe des Forschers Ludwig Leichhardt und seinem Blick auf den nördlichsten Zipfel Australiens auseinandersetzen? Mit Kirsten Reese und Erkki Veltheim.
OUTERNATIONAL
#14
Acht schwierige Schritte zur Dekolonisation der Neuen Musik.
Ein Essay des Komponisten und Musikwissenschaftlers George E. Lewis...
OUTERNATIONAL
#13
»Damit wollte ich mich nicht abfinden.«
Ein Porträt der Sängerin und Oud-Spielerin Kamilya Jubran.
OUTERNATIONAL
#12
»Meine Musik wird selten exotisiert.«
Der Lyra-Spieler und Komponist Sokratis Sinopoulos im Interview.
»Man repräsentiert nur sich selbst.«
Ein Porträt des Trios Chemirani von Arnaud Robert.
Ein Porträt des Trios Chemirani von Arnaud Robert.
»Niemand kann irgendwem eine Stimme geben.«
Golnar Shahyar über die Musikalität verschiedener Sprachen und die Diversifizierung des Musikbetriebs.
OUTERNATIONAL
#11
»Ich liebe es, inmitten der Musik zu sein.«
Der Komponist Yannis Kyriakides zeigt, wie das Nichtwissen klingt.
OUTERNATIONAL
#10
nebeneinander, seitlich, unendlich
Wendy M. K. Shaw über kulturellen Wandel durch Zeitreisen in die Vergangenheit, die Verbindung von Hören und Sehen und darüber, wie islamisches Ornament der Dekolonisierung von Musik dienen kann.
Andere Wesen im Klang
Timothy Morton, Kunst und die ökologische Krise.
Timothy Morton schreibt Ökologiekritik als Popliteratur und gilt als Star unter den neuen Philosoph:innen. Sein Denken ist musikalisch geprägt, enge Zusammenarbeiten verbinden ihn mit Björk, Laurie Anderson und Jennifer Walshe. Mit Blick auf die ökologische Krise sagt er, dass nicht Daten und Faktoide unser Denken verändern können. Stattdessen begreift er die Kunst als Instrument für Transformationen – ob mit Blick auf den Klimawandel oder die Dekolonisierung unseres Denkens.
OUTERNATIONAL
#9
Keine schnellen Antworten
Perkussionist Mohammad Reza Mortazavi im Porträt
Rhythmus ist alles. Er prägt das gesamte Leben auf der Erde mit ihrem Zyklus aus Tag und Nacht und das Leben aller Menschen, in dem es überall wiederkehrende Muster zu entdecken gibt. Rhythmen können Menschen konditionieren, zu bestimmten Zeiten zu arbeiten und zu schlafen, aber sie können auch befreiend sein, etwa, wenn sie die üblichen Pfade verlassen und Raum und Zeit neu verschieben – und so die Wahrnehmung völlig neu justieren. Diesen Zustand löst die Musik des Berliner Musikers und Komponisten Mohammad Reza Mortazavi aus.
OUTERNATIONAL
#8
OUTERNATIONAL
#7
Wissen in Klang
Das bolivianische Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos im Portrait.
Seit März sitzen 25 junge Musiker:innen aus Bolivien im Alter von 17–35 Jahren in Brandenburg fest. Eigentlich hätten die Mitglieder des 1980 gegründeten Experimentalorchesters für indigene Instrumente in Rheinsberg für die Eröffnung der MärzMusik proben sollen, für ein gemeinsames Projekt mit dem phønix Ensemble. Dann kam Corona und das Schloss wurde für die jungen Bolivianer:innen vorerst zur Sackgasse. Wann sie den Rückflug nach La Paz antreten können, steht noch in den Sternen. Zeit für ein Porträt eines in jeder Hinsicht revolutionären Orchesters.
OUTERNATIONAL
#6
Die Stille des Anderen
Elshan Ghasimi im Portrait.
Die Komponistin und Tar-Virtuosin Elshan Ghasimi gehört zu den wenigen Meisterinnen klassischer, persischer Musik weltweit. Vor drei Jahren kam sie aus Teheran nach Berlin. Sie arbeitet genreübergreifend und setzt sich für den Dialog von persischen und europäischen Musiktraditionen ein. Ein Portrait.
Short Facts & Love
Die Tar
Die Langhalslaute Tar ist ein wichtiges Instrument in der klassischen persischen Kunstmusik. Das persische Wort ›tār‹ bedeutet ›Saite‹. Eine etymologische Verwandtschaft besteht zur indischen Sitar und möglicherweise über Griechisch ›kithara‹ auch zur Gitarre. Das Zupfinstrument ist bekannt für seinen zwischentonreichen, vibrierenden und metallischen Klang. Die Tar wird im Ensemble gespielt, ist aber auch als Soloinstrument populär. Die Tar hat einen doppelbäuchigen Resonanzkörper, der in der Regel aus dem harten Holz des Maulbeerbaumes hergestellt wird. Bespannt ist das Instrument mit einer dünnen Membran aus Lammhaut. Das Griffbrett hat sechs Saiten und 25 Bünde. Gespielt wird es mit einem kleinen Messingplektrum, das meist in Bienenwachs gefasst ist. Die Tar wird neben dem Iran auch in anderen vorder- und zentralasiatischen Ländern wie Aserbaidschan, Georgien und Armenien gespielt. Dort findet man eine leicht unterschiedliche Bauvariante, die kaukasische Tar. (Text: JMH Schindele)
Ohne Labels
Die Gründerinnen der Iranian Female Composer Association im Interview.
Was bedeutet es, eine iranische Komponistin zu sein? Anahita Abbasi, Niloufar Nourbakhsh, und Aida Shirazi wurden alle zwischen 1985 und 1992 geboren, leben heute in den USA und gehören zu den ersten Frauen aus dem Iran, die sich trotz vieler Hindernisse im Geburtsland und auf internationaler Ebene – etwa den strengen Sanktionen und Trumps Travel Ban – eine erfolgreiche Karriere als Komponistinnen aufgebaut haben und davon leben können. Und sie haben eine Vision: 2017 gründeten sie den Verein IFCA – Iranian Female Composers Association, ein Netzwerk, dass sich für iranische Komponistinnen einsetzt.
OUTERNATIONAL
#5
West-Eastern Divas
In einer dreiteiligen Serie untersucht Patrick Hahn die Ambivalenzen Kultureller Appropriation anhand ausgewählter »West-Eastern Divas«.
Wie klingt Kolonialismus?
meLê yamomo im Interview.
»Geräusche sind Berührungen«, sagt der Performer und Wissenschaftler meLê yamomo im Rahmen seiner Performance Echoing Europe – postcolonial reverberations im Ballhaus Naunynstraße. »Das Trommelfell wird von Schallwellen getroffen, wenn wir hören.« Doch wo ist die Grenze zwischen Musik und Geräusch? Und wer entscheidet darüber, ob das, was wir hören, Musik ist? Ein Gespräch über den Sound von Kolonialismus – und einen möglichen Umgang mit Aufnahmen in Berliner Archiven.
Zurückhören bitte!
Ein Essay in zwei Teilen von Sandeep Bhagwati
Warum die klassische und die zeitgenössische Musikszene hierzulande ihren Platz in der Welt erst noch finden muss – und wie sie das könnte. Nach der Bestandsaufnahme im ersten Teil folgen im zweiten Teil mögliche Ansätze.
OUTERNATIONAL
#4
+++ UPDATE +++ UPDATE +++ UPDATE +++ UPDATE +++
Kunst und Kontrolle
Wie wirken sich die politischen Unruhen auf Hongkonger Musik- und Kulturschaffende aus?
Der Komponist Ken Ueno zu den Protesten in Hongkong und der Erweiterung der Stimme.
Stimmen im Korsett
»In a way I am kind of always protesting«, sagt der Komponist, Sound Artist, Akademiker und Stimmkünstler Ken Ueno. An der Berkeley Universität in San Francisco lehrt er Komposition, in seinen Stimmperformances tritt er selten ohne Megaphon auf und widmet sich neuen Stimmtechniken wie mongolischem Kehlgesang. Derzeit unterrichtet Ueno für ein Jahr Sound Art in Hongkong. Während die Proteste auf den Straßen eskalieren – am Tag unseres Gesprächs wird das Regierungsviertel gestürmt – treten wir einen Schritt zurück.
OUTERNATIONAL
#3
»Wenn du mit Leuten spielst, auf die du dich freust, macht das auch was mit der Musik.«
Musik von PoC und Schwarzen Komponist*innen, gespielt von PoC und Schwarzen Musiker*innen: Das String Archestra entdeckt Werke neu, hinterfragt Musikgeschichte, hebelt rassistische Strukturen im Klassikbetrieb aus – und macht dabei sehr gute Musik.
Aufnahmebesuch bei einem der aufregendsten zeitgenössischen Orchester Europas.
Trickster
Wenn Klänge in Sprache übersetzt werden sollen, flüchtet sie sich meistens in Analogien. Sie klingen wie oder nach etwas, für das es eine Entsprechung in der »Natur« gibt. Doch manchmal ist das fast unmöglich. So wie beim Trickster Orchester, das stilistisch in den Zwischenräumen zu verorten ist. Zwischen Neuer Musik, Klassik, Jazz und Echtzeitmusik. Indem das Orchester den Klängen erspart, nur Metaphern zu sein und ihnen erlaubt, für sich selbst stehen zu können, öffnet es das Gehör. Für ein neues Hören, neue Wahrnehmungen, neue Welten.
OUTERNATIONAL
#2
Mariana Sadovska
About a bird
Die Sängerin und Komponistin Mariana Sadovska gilt als die »ukrainische Björk«. Ein Etikett, das etwas zu fest klebt an einer Künstlerin, die sich jeder Einordnung und Labelung entzieht: Ihr Wirkungsfeld sind jahrhundertealte ukrainische Lieder. »Folklore« sagen die einen, »experimentelle Musik« die anderen. Die Geschichte eines Vogels zwischen den Welten.
Ukraine zeitgenössisch
Eine kommentierte Playlist von Oksana Lyniv
Die ukrainische Lyrikerin Lyuba Yakhimchuk im Gespräch.
Decomposition
So klingt Outernational #2:
Mariana Sadovska
Short Facts & Love
INDISCHES HARMONIUM
Das indische Harmonium stammt traditionell aus Mitteleuropa, wo es als Orgelersatz verwendet wurde, bis es von britischen Missionaren importiert Einzug in die traditionelle, indische Musik erhielt.
Seine Spielweise hat sich dabei kulturell entwickelt, nach der Unabhängigkeit galt die „Missionarsorgel“ dennoch als Zeichen der kolonialen Unterdrückung und wurde von indischen Radiosendern lange Zeit gemieden.
Technisch gehört es zu den Aerophonen: Durch Pedale wird Luft über zwei Schöpfbälge ins Harmonium geblasen und durch das Anschlagen einer Taste im Inneren ein Loch geöffnet, durch das Luft an Metallzungen entlang entweichen kann. Diese geraten durch die Luft ins Schwingen und erzeugen einen Ton, der beliebig lang gehalten werden kann.
OUTERNATIONAL
#1
Derya Yildirim & Taner Akyol
Halk Müziği in Kreuzberg
Was haben die Hamburger Veddel und Kreuzberg gemeinsam? In beiden Vierteln leben mehr Bağlama-Spieler als Fagottisten. Und: Derya Yildirim. Wenn sie nicht mit ihrer Psychedelic-Band Grup Şimşek durch Europa tourt, studiert die Sängerin und Multi-Instrumentalistin heute als Erste und bislang Einzige in Deutschland die anatolische Langhalslaute Bağlama – bei Taner Akyol an der UdK Berlin.
Hezarfen-Debatte
Gibt es Grenzen für das Dialogangebot im Kulturaustausch?
Hezarfen Playlist
Eine kommentierte Playlist zur zeitgenössischen Musik der Türkei vom Hezarfen Ensemble.
ABOUT
Im Mittelpunkt von OUTERNATIONAL stehen Künstler*innen, die sich in ihrer Arbeit mit einer von Klang- und Aufführungstradition geprägten Musiksprache und deren Fortführungen, Hybriden und Kollisionen beschäftigen. Ausgehend von der Perspektive der portraitierten Musikern*innen werden Szenen globaler Musiktraditionen entdeckt, in denen sich Altes und Neues, Tradition und Moderne gegenseitig immer wieder neu befruchten.
Genau wie die Musikszenen, um die es geht, besitzt auch OUTERNATIONAL eine offene Form: Jede Ausgabe wird nach und nach durch weitere Elemente wie Interviews, Playlists, aktuelle Veranstaltungshinweise und Audiomaterial erweitert.
No Identity
Elektronik-Künstler Korhan Erel im Interview über Genre- und Gender-Schubladen und »free improvisation« in Istanbul
DJ Ipek
Ein paar Straßen weiter Richtung Neukölln: Interview mit DJ Ipek über Türküs im Techno
Ein Gespräch mit Asli Erdoğan …
… über Musik, das falsche Leben im Exil und das kulturelle Verstummen in der Türkei.
So klingt Outernational #1:
Taner Akyol
Short Facts & Love
Bağlama
Die Langhalslaute mit birnenförmigem Bauch, dreichörig bespannt mit 6-7 Saiten, gehört zu den beliebtesten Instrumenten in der Türkei, nicht erst seit sie Atatürk in den 20ern zu einer Art Nationalinstrument ausgerufen hat. Gestimmt wird sie je nach regionalem Stil (die beiden häufigsten: c'c'c—ff—bB und f'f ‚f—bb—c’c), auch die Größe differiert von der cura zur meydan sazı. Über 600 Tonskalen (Makams) bestimmen das mikrotonale Klangbild, ebenso ein metallischer Sound, vor allem seit die ursprünglichen Darmsaiten weitestgehend Stahlsaiten gewichen sind. Verbreitet ist sie als Begleitinstrument der aşıks in der Tradition der jahrhundertealten Volksmusik (Halk Müziği) sowie der zakirs, die sie als »Koran mit Saiten« während alevitischer Rituale spielen. Seit den 60er Jahren werden ihre Bauweise und auch ihre Spieltechniken konstant weiterentwickelt, unter anderem von Arif Sağ, Erdal Erzincan und Erol Parlak, der sich für die Wiederbelebung der polyphonen Nomaden-Spieltechnik einsetzt. Mit Komponisten wie Taner Akyol sichert sie sich gerade ihren Platz in der zeitgenössischen Musik.
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OUTERNATIONAL wird kuratiert von Elisa Erkelenz und ist ein Kooperationsprojekt von PODIUM Esslingen und VAN Magazin im Rahmen des Fellowship-Programms #bebeethoven anlässlich des Beethoven-Jubiläums 2020 – maßgeblich gefördert von der Kulturstiftung des Bundes sowie dem Land Baden-Württemberg, der Baden-Württemberg Stiftung und der L-Bank.
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OUTERNATIONAL wird kuratiert von Elisa Erkelenz und ist ein Kooperationsprojekt von PODIUM Esslingen und VAN Magazin im Rahmen des Fellowship-Programms #bebeethoven anlässlich des Beethoven-Jubiläums 2020 – maßgeblich gefördert von der Kulturstiftung des Bundes sowie dem Land Baden-Württemberg, der Baden-Württemberg Stiftung und der L-Bank.